Social Unit

Unterstützung für die Community

2017 erkannte Team Kenya den Bedarf, der Community rund um Kamobo auch  über das Schulprojekt hinaus Unterstützung zu bieten. Die Lebensumstände in Kamobo stellen die Schüler:innen, sowie die gesamte Community oft vor große Herausforderungen. Der überwiegende Teil der Bevölkerung rund um Kamobo lebt unter der Armutsgrenze und muss mit weniger als 2 Euro pro Tag auskommen. Diese Frauen und Männer arbeiten meist auf den Teeplantagen der Region als Tagelöhner:innen – ohne ausreichende soziale Absicherung.

Um auf die daraus resultierenden sozioökonomischen Herausforderungen reagieren zu können, entstand die Social Unit von Arbing meets Africa. Heute gliedern sich die Aktivitäten der Social Unit in vier Schwerpunktbereiche, die es möglich machen, auf die Herausforderungen der Community zu reagieren. 

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Social Work

Die Sozialarbeiter:innen von Arbing meets Africa verbringen zwei bis drei Tage pro Woche direkt in der Community. Sie bieten sogenanntes „Guiding and Counseling“ an – stehen also allen Menschen, die sich ihnen anvertrauen möchten, direkt beratend zur Seite. Da viele Frauen keinen Zugang zu den üblicherweise teuren Damenhygieneartikel haben, werden im Zuge dieser sozialarbeiterischen Tätigkeiten beispielsweise Binden an Frauen und Mädchen verteilt. Ebenso werden auch die Schüler:innen der Arbing School Kamobo mit diesen Produkten versorgt. Ein thematisch ähnlich angesiedeltes Problem liegt im Zugang zu Kondomen – auch diese sind für viele Menschen schlichtweg nicht leistbar. Angesichts der hohen HIV Rate in dieser Region investiert die Social Unit auch in den Kauf von Kondomen und stellt diese an verschiedenen Stellen wie Apotheken und Märkten zur kostenlosen Entnahme bereit.

 

Auch die Schüler:innen der Arbing School finden im Zuge der Social Unit ihre Ansprechpartner:innen. Kinder, deren Familien sich die Schulgebühren oder Uniformen nicht leisten können, werden durch die Sozialarbeiter:innen betreut und unterstützt. 

Education

Die Erwachsenenbildung war eine der ersten Projekte unserer Social Unit und ist zu einem zentralen Baustein geworden. Viele Menschen in Kamobo und Umgebung konnten nur für wenige Jahre die Schule besuchen. Speziell Frauen war der Zugang zu Bildung in den letzten Jahrzehnten oft verwehrt. In der Vergangenheit waren zudem praktische Elemente, wie Landwirtschaft oder gesundheitliche Themen, wie Aufklärung und HIV-Prävention in den kenianischen Lehrplänen nicht vorgesehen. Dieses Basiswissen fehlt deshalb vielen Menschen. Das Team der Social Unit analysiert laufend die wesentlichen Wissenslücken und Problembereiche der Familien in Kamobo und veranstaltet mehrmals pro Jahr Community-Seminare zu verschiedenen Themengebieten, wie beispielsweise Gesundheit, HIV-Prävention, Landwirtschaft, die Rolle der Frau, der Stellenwert von Bildung und Aufklärung zu Alkohol- und Drogenmissbrauch.

Empowerment

Unter dem Schwerpunkt Empowerment kooperiert die Social Unit von Arbing meets Africa mit anderen lokalen Initiativen und Sozialprojekten. Hierbei handelt es sich um Vereine, die bereits Projekte durchführen oder planen und durch die Social Unit Unterstützung erhalten. Eine dieser Gruppen ist eine Frauen-Selbsthilfegruppe namens FILAGAT WOMEN GROUP. Diese Initiative ist in den letzten 10 Jahren auf mittlerweile über 100 Frauen aus den untersten Einkommensschichten angewachsen. Die Grundidee dieser Gruppe basiert auf Mikrokrediten und beinhaltet auch Elemente eines Sparvereins. Die Frauen zahlen regelmäßig kleinere Beträge ein und können in Notfällen oder bei finanziellen Engpässen, Kredite beanspruchen, die sie dann über einen längeren Zeitraum verteilt wieder an die Gruppe zurückzahlen. Darüber hinaus organisieren sich die Frauen in mehreren Gruppen und generieren gemeinsam Einkommen. Durch die Zusammenarbeit mit Arbing meets Africa gelang es unter anderem, einen schon lange benötigten Traktor anzuschaffen, der nun bei vielen ihrer Projekte im Einsatz ist.

Emergency Response

Obwohl unsere Projekte sich grundsätzlich immer daran orientieren nachhaltige Verbesserungen zu schaffen, stellt unser Emergency Response Program hier eine Ausnahme dar. Im Zuge der Social Work stoßen unsere Sozialarbeiter:innen immer wieder auf Familien in besonderen Notlagen. In einem Kontext, wo für viele Menschen jegliche soziale Sicherungssysteme fehlen, können Schicksalsschläge, wie Krankheiten oder Todesfälle für viele Familien existenzbedrohend sein. Im Rahmen der Emergency Response werden in solchen Einzelfällen, in Absprache mit den Betroffenen, Maßnahmen geplant, die den Ausweg aus der Situation erleichtern können. Im Zuge dieses Programms werden zum Beispiel Samen und Dünger zur Verfügung gestellt, um betroffenen Menschen in ihrer Versorgungsmöglichkeiten für die gesamte Familie zu unterstützen.Weitere Beispiele wären ist die Übernahme von Reparaturen, um betroffenen Menschen eine angemessene Unterkunft zu ermöglichen und Transport zu notwendigen Versorgungseinrichtungen.

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